Station 1B

Informationsfehler

Gefälschte, verdrehte oder böswillige Informationen im Netz werden meist „Fake News“ genannt. Aber nicht alle falschen Informationen im Netz sind gefälschte Nachrichtenmeldungen, weshalb der Ausdruck eher als unpräzise gilt. Claire Wardle, eine der führenden Expertinnen im Bereich der Desinformationsforschung, nutzt daher den Begriff „Informationsfehler“, der drei verschiedene Formen umfasst:

  1. Fehlinformation: Damit sind falsche Informationen gemeint, die ohne eine schlechte Absicht verbreitet werden. Das kann zum Beispiel ein Fehler in einer Statistik sein, ein satirischer Beitrag, der als wahr interpretiert wurde oder die klassische „Zeitungsente“.
  2. Malinformation: Dabei handelt es sich um richtige Informationen, die gezielt genutzt werden, um einer Person oder Gruppe von Menschen zu schaden. Ein Beispiel dafür ist das Doxing, bei dem private Informationen prominenter Personen (z.B. die private Adresse) ins Internet gestellt werden.
  3. Desinformation: Diese Form verbindet die Eigenschaften der beiden anderen Formen, nämlich die falsche Information mit der Absicht jemandem zu schaden und beschreibt somit die bewusste Verbreitung von falschen, unvollständigen oder irreführenden Informationen.

Doxing

Doxing (auch „doxxing“ geschrieben) ist eine Praktik, bei der eine Person oder Gruppe absichtlich und unangemessen persönliche Informationen über eine andere Person sammelt und veröffentlicht. Dies kann Informationen wie den vollständigen Namen, die Adresse, die Telefonnummer, die E-Mail-Adresse, das Geburtsdatum oder andere private Daten umfassen.

Die Motivation für Doxing kann unterschiedlich sein. Manchmal wird es genutzt, um eine Person oder Gruppe bloßzustellen oder zu bestrafen, die als unmoralisch oder illegitim angesehen wird. In anderen Fällen kann es als Racheakt oder zur Einschüchterung verwendet werden. Doxing ist illegal   und kann schwerwiegende Auswirkungen auf das Opfer haben, einschließlich Belästigung, Diskriminierung, Stalking und sogar körperlicher Gewalt.

Clickbaiting

Clickbaiting bezeichnet eine Methode, die dazu dient, möglichst hohe Zugriffs- und Klickzahlen auf einer bestimmten Website zu erzielen – denn damit verdienen die Personen, die hinter dem Clickbait stecken, Geld. Das können zum Beispiel Headlines oder Bilder sein, die zu einem weiterführenden Beitrag verlinkt sind. Die Inhalte sind in der Regel so gestaltet, dass möglichst viele Menschen dazu angeregt werden darauf zu klicken. Daher sind Meldungen oftmals reißerisch formuliert oder enthalten sogar fehlleitende Informationen, um die Nachricht interessanter klingen zu lassen.

Politische*r Akteur*in

Politische Akteur*innen sind alle, die an politischen Entscheidungsprozessen direkt beteiligt sind. Das können sowohl Politiker*innen im Bundestag oder andere Parteimitglieder sein. Aber auch Organisationen, Unternehmen oder Interessensgruppen, wie zum Beispiel Jugendbeiräte, können bei politischen Entscheidungen als Akteure mit einbezogen werden.